Amphibienschutzaktion Burgenland

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Amphibienschutzaktion Burgenland

Im zeitigen Frühjahr beginnt für die Amphibien die Wanderung zu ihren Laichgewässern, dabei müssen sie häufig gefährliche Straßenquerungen in Kauf nehmen. Alle 17 im Burgenland vorkommenden Arten sind gefährdet, einige davon sogar stark. Durch die Einrichtung von Amphibienschutzzäunen und dem Einsatz der Straßenmeistereien, Burgenländischen Naturschutzorgane und freiwilligen Helfer werden die heimischen Frösche, Kröten, Molche und Salamander auf ihrer Wanderung vom Straßenverkehr geschützt.

Das Projekt „Amphibienschutzaktion Burgenland“, welches der Verein der Burgenländischen Naturschutzorgane seit dem Jahr 2021 als Projektträger umsetzt, wird durch den Burgenländischen Landschaftspflegefond gefördert. Es umfasst die Koordination, Betreuung und Evaluierung der Schutzmaßnahmen, die Schulung der freiwilligen Helfer sowie Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit.

Jährlich werden rund 30 temporäre Zaun-Kübel Schutzanlagen im Burgenland aufgestellt. Unsere drei Amphibienschutzbeauftragen unterstützen die Straßenmeistereien beim korrekten Aufbau der Zäune und koordinieren deren zeitgerechte Aufstellung. Weiters werden die Zaunkontrollen organisiert, neue HelferInnen eingeschult sowie die Bevölkerung durch Vorträge und Exkursionen informiert. Die Evaluierung bestehender Einrichtungen erfolgt laufend, ebenso werden neu gemeldete Strecken überprüft, um die Notwendigkeit neuer Zaunstrecken, von Rückwanderungszäunen, Verlängerungen und permanenten Leitsysteme abzuschätzen und dadurch einen umfangreichen Schutz der Amphibien zu erreichen.

Die Kontrolle der Zaunstrecken erfolgt in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern der Straßenmeistereien, welche überwiegend die Frühkontrolle unter der Woche übernehmen. Die Frühkontrollen an Wochenenden und Feiertagen, sowie zusätzliche Abendkontrollen, übernehmen die ehrenamtlichen Naturschutzorgane und freiwilligen Helfer. Im Zuge der Kontrollen werden die beobachteten Arten, sowie die genaue Anzahl der Amphibien, je Zaun erhoben – anhand dieser über längere Zeiträume vorliegenden Daten kann die Größe der Bestände eingeschätzt werden.

Die heimischen Amphibien sind nicht nur aufgrund der Zerschneidung ihres Lebensraumes, sondern auch wegen vieler anderer Gefahren in starker Bedrängnis: Verbauung, das Verschwinden von Laichgewässern, die Einbringung von Pflanzenschutzmitteln, Insektizide, Krankheiten und vieles mehr.

Helfen Sie den Amphibien mit kleinen Maßnahmen in Ihrem eigenen Garten:

  • das Anlegen eines kleinen Teichs (ohne Fische!) bringt zusätzlichen Lebensraum
  • durch Ausstiegshilfen bei Pools, Wassertonnen, etc. können die Tiere gefahrlos heraus
  • das stehen lassen von wilden Ecken im Garten oder das Anlegen einer Blumenwiese lockt Insekten an und bereichert somit das Nahrungsangebot

Haben Sie Interesse an der Mithilfe bei der Amphibienzaunbetreuung in Ihrem Bezirk?

Dann wenden Sie sich bitte per E-Mail an die Amphibienschutz-Koordination Burgenland: