Naturschutzgebiet Feuchtmulde Alte Schanze | Parndorf

Naturschutzgebiet

Alte Schanze | Parndorf

Das Naturschutzgebiet „Feuchtmulde Alte Schanze“ liegt südlich von Parndorf inmitten von ackerbaulich genutzten Flächen. Früher haben Rinderherden, die von Ungarn in Richtung Wien getrieben wurden, hier eine Zwischenstation eingelegt. Heute umfasst das Gebiet periodisch vernässte Ackersutten bzw. Feuchtmulden, welche eine vielfältige, auf diese Lebensraumbedingungen angepasste Vegetation aufweisen.

Die Entstehung und der Erhalt der Ackersutten sind eng an die Bewirtschaftung der Äcker geknüpft. In niederschlagsreichen Jahren führen die Sutten Wasser, während sie in trockenen Jahren mit einjährigen Kulturpflanzen bestellt werden können. Nur durch eine regelmäßige Bodenbearbeitung gelangen die Samen von typischen Arten der hier vorkommenden Einjährigen Schlammflur an die Oberfläche, wo sie bei geeigneten Bedingungen keimen können. Im Schutzgebiet sind außerdem weitere Vegetationstypen ausgebildet, darunter Flutrasen, nasse Staudenfluren, Feucht- und Überschwemmungswiesen, Großseggenriede sowie Röhrichte. Hier wachsen einige seltene Pflanzenarten wie der Schlammling (Limosella aquatica), der Mäuseschwanz (Myosurus minimus), der Lanzett-Froschlöffel (Alisma lanceolatum) oder die Kugelfrüchtige Simse (Juncus sphaerocarpus).

Besondere Bewohner der Ackersutten sind Urzeitkrebse, von denen zwei verschiedene Arten hier nachgewiesen wurden: Tanymastix stagnalis und Chirocephalus carnuntanus. Ihre Eier können jahrzehntelang im trockenen Boden überdauern, bis ein Überflutungsereignis sie sozusagen zum Leben erweckt und die Tiere sich innerhalb kürzester Zeit entwickeln. Im Wasser leben auch verschiedene Wasserinsekten, wie Ruderwanzen oder Wasserflöhe, die zusammen mit den Urzeitkrebsen eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel darstellen. Im Gebiet trifft man die Feldlerche (Alauda arvensis), die Rohrammer (Emberiza schoeniclus) und die Waldohreule (Asio otus) an, aber auch den hier brütenden Kiebitz (Vanellus vanellus). Zudem werden die Sutten als Laichplätze von Amphibien genutzt, insbesondere von Wechselkröte (Bufotes viridis) und Springfrosch (Rana dalmatina).

HINWEIS

Helfen Sie mit, dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu bewahren.

Bleiben Sie auf den Wegen und betreten sie nicht die Ackerflächen und Ackersutten. Im Schutzgebiet brüten Vögel und leben seltene Tierarten, die einen störungsfreien Rückzugsraum benötigen. Bitte unterlassen Sie daher lautes Musikhören und sonstige Lärmentwicklung. Wir bitten um kurze Aufenthalte, da Schutzgebiete keine Naherholungsgebiete, sondern Rückzugsorte für Flora und Fauna sind.

Wir danken für Ihre Unterstützung!

VERHALTENSREGELN

In diesem Gebiet brüten Vögel und leben Wildtiere! Bitte respektieren Sie den Lebensraum der Tiere, führen Sie Hunde an der kurzen Leine und lassen Sie diese nicht ins Wasser!

Arten- und Lebensraumvielfalt